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Schwierige Frage?!

Hier fand ich 2008 (!) eine Frage, die mich erschüttert hat: „Warum sollten wir uns um Palästinenserkinder kümmern? Sie sind doch Bomben in Arbeit.“ Oder ein anderer sagte: „Warum sollen wir uns mehr um die Palästinenserkinder sorgen als ihre Eltern?“

Originalzitat:
Why should I care about Pali children? I know it sounds cold but they are nothing but bombs in training.
Yeah, why SHOULD you care about “Pali” Children?
Is that a rhetorical question?
Maybe the question should be “Why should we care more about Palestinian children, than their parents care about them?”
The loaded-with-irony-answer would be “Because it’s the Christian thing to do.”

Damals schrieb ich: Ich denke als erstes, dass man sich um Bomben kümmert, damit man sie entschärft. Aber wie entschärft man Selbstmordattentäter. Sicher ist der Hass der Zündstoff. Und der Glaube, sich mit dem Martyrium Allahs Gunst zu verdienen. Liege ich da falsch?

Ich werde nachdenken müssen. Warum, ja wirklich warum? Und wie, ja wie?

Was denkst Du?

Bis später!

Nun ist es später und ich war lange nicht in der Lage und in der Laune zu bloggen. Jetzt bin ich noch immer erschüttert über diese Sätze, doch ich habe in der Zwischenzeit mehr gelitten und mehr Barmherzigkeit gefunden. So möchte ich noch etwas teilen: Wertschätzung ist das beste Mittel gegen Gewalt. Gelernt gerade letzte Woche im Seminar über das Buch der Richter in der Bibel: Jotams Fabel. (Richter 9:7-15) Da haben der Ölbaum, der Feigenbaum und der Weinstock was Besseres zu tun als ein Tyrann zu werden. Sie liefern einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft. Jemandem zu solch einer positiven Sicht über sich selbst zu verhelfen, ist schon ein guter Umgang mit diesen Kindern. Und ein menschenwürdiger Umgang!

Schlüsselblume

Die Schlüsselblume, von der ich im letzten Artikel geschrieben habe, hat tatsäöchlich ihr Köpfchen gehoben und sich aufgerichtet.Schlüsselblume, Kopf hoch! Warum ist mir das so wichtig? Warum berührt es mein Herz so?

Erbarme dich! – Kyrie eleison! – Rachem adonai!

Habe dazu in der Bibel ein Wort von Gott gefunden, das sein Erbarmen zeigt:

Hesekiel 16: 4 Bei deiner Geburt war es so: Am Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.

5 Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, dass er etwas von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.

Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben. …

Danke!

Kopf hoch! Wie bitte?Die Schlüsselblume

Eine Alltagsgeschichte mit tieferem Sinn?

Da liegt sie am Straßenrand – gepflückt und achtlos verloren oder verachtet weggeworfen. Danach noch niedergewalzt, platt gedrückt. Erbarmen erfasst mich. Ich bleibe stehen und bücke mich, hebe sie auf und stecke sie in die Brusttasche meiner Bluse, sodass der Blütenkopf noch rausschaut – sacht, damit sie nicht noch mehr knickt. Doch nun kommen mir Bedenken: „Wenn mich ein Naturschützer so sieht, dann könnte er doch meinen, ich hätte sie gepflückt. Sie ist doch geschützt! Man darf das doch nicht! Wie kann ich ihm dann erklären, dass ich sie gerettet habe, damit sie nicht ganz zugrunde geht? Wo war er denn, als sie auf dem Straßenrand landete?“

Unterwegs mischt sich zu dem Mitgefühl auch Zorn über solche Missachtung dieser wunderschönen Blüte – Ich erinnere mich an einen vollen Strauß auf meinem Geburtstagstisch in fernen Kindertagen. Hat diese Blume etwas für mich zu bedeuten? Warum berührt mich ihr Schicksal denn so sehr?

Zu Hause angekommen suche ich ein scharfes Messer, damit ich den Stiel oberhalb der gequetschten Stelle durchtrennen kann, ohne die Kapillaren zusammenzudrücken. Das ist nicht leicht für mich – es tut weh! Ich suche ein passendes Gefäß – ein ganz kleines – und stelle sie ins Wasser aufs Fensterbrett.

Bange warte ich, ob sie sich wieder aufrichtet.

Du auch?

Große Zahlen

Ich wage es wieder – noch größere Zahlen vor Augen zu führen:

Angenommen, die Firma ebendessen, der 4,2 Millionen pro Jahr verdient, macht  6,3 Milliarden Verlust. Da könnte man doch meinen, der soll zuerst seinen eigenen Gürtel enger schnallen.  Aber wenn man rechnen kann, dann merkt man schnell, dass er 1500 Jahre auf seinen Lohn verzichten müsste, um das Defizit des einen Jahres auszugleichen. Oder es müssten 1500 so wohlverdienende Mitarbeiter auf ihren Lohn verzichten. Aber gibt es denn so viele davon? Die Lage ist wirklich ziemlich aussichtlos, wenn nicht, ja wenn nicht – man höre und staune, was die Allgemeinheit, die Hilfe des „kleinen Mannes“ so alles vermag – eine Subvention in Form eines staatlichen Kredits aus der Patsche hilft. Alle Achtung vor der Gemeinschaft! Der Haken, magst Du sagen, ist jedoch, dass der Kredit ja zurückgezahlt werden muss! Wer wird das leisten? Die Firma wird wieder Gewinn machen, ja klar, dann kann man ja den Kredit locker zuückzahlen. Wer erbringt die Leistung für den Gewinn? Alle Achtung vor der Belegschaft! Die haben jetzt aber wirklich eine kleine Gehalterhöhung verdient.

So große Defizite wurden ausgeglichen, da sind 2000 mal 14 = 28000  wirklich nur Peanuts. 4,2 Millionen – 28000 = 4,172 Millionen. Das lässt sich doch einsparen. Und schon hat ein neuer Mensch eine Lebensgrundlage. Wer redet da noch von Mitarbeiterabbau als dringliche Sanierungmaßnahme? Sollte man meinen!

4,2 Millionen dividiert durch 28000 = 150. Der clevere Leser weiß schon, da könnt man 150 Leute beschäftigen – volle Arbeitsleistung von 150 Leuten bekommt man für 4,2 Millionen. Das variiert natürlich je nach Bruttolohn. Ihr könnt mich da korrigieren, ich habe ja nicht so viel Einblick in Bruttolöhne in Firmen. Soll ja auch nur ein Rechenbeispiel sein.

6,3 Milliarden dividiert durch 28000 = 225000. Das Defizit entspricht einer vollen Jahresarbeitleistung von 225000 Menschen.  Das hätte man nicht geschätzt. Ist ja eh klar: 150 mal 1500 ist 225000!

Wer hat schon eine Vorstellung von 4,2 Millionen Euro pro Jahr. Machen wir doch so ein kleines Rechenexempel: nur durch 14 dividieren(Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld schon berücksichtigt) – ergibt 300 000 Euro pro Monat.

Nun ehrlich, so viel muss man arbeiten können, um das zu verdienen! Dabei kann man ja schon noch bedenken, dass ein Unternehmer – oder Manager – vielleicht ja rund um die Uhr beschäftigt ist. Sogar im Traum kommen ihm noch die Zahlen und Börsenkurse unter und vielleicht ja auch gute Lösungen. Also rechnen wir wieder: (24 . 7):40=4,2. Das ist also der Faktor, mit dem man das Einkommen eines gewönlichen 40 Stunden pro Woche Arbeitenden multiplizieren muss. Und dann sollte man ja auch bedenken, dass so jemand sicher ein Veilfaches an Ausbildung hat! Also ein gewöhnlicher Mensch investiert in seine Ausbildung so 8 bis 13 Jahre. Ein „Gstudierter“ hat dann ja noch je nach Studiendauer nochmals 8 Jahre dazu und dann noch die laufenden Weiterbildungen, naja sagen wir das macht den Faktor – wir sind ja nicht kleinlich – 3. Das Produkt beider Faktoren ergibt 3 . 4,2 = 12,6. Das bedeutet, der Lohn von 300 000 Euro pro Monat ergibt einen „gerechten“ Lohn für einen Angestellten mit Matura von 23809,52 Euro pro Monat. Wer so einen Lohn bekommt, der soll mir, bitte, schreiben, damit ich nicht ganz an der Gerechtigkeit zweifle.

Wenn man nun weiterrechnet: 300 000 : (24 . 30) – der aufmerksame Leser wird sofort bemerken, dass ich hier den Stundenlohn des rund um die Uhr arbeitenden Topverdieners berechnen will – ergibt 416,67 Euro. Übrigens ist 300000:(24.31)=403,23 Euro, auch nicht viel weniger.

Nun drängt sich mir aber doch die Frage auf, wieso dann jemand als ebenfalls Akademiker (immerhin Lehramtstudium aus zwei Fächern – und jedenfalls vorgeschriebene Mindeststudiendauer von 9 Semestern) nur 10 Euro für 60 Minuten bekommt. Diese Arbeit muss ja grenzenlos leicht sein. Also, wer will mich vertreten? Bitte gute Nerven, viel Motivationsbegabung, positive Wertschätzung und viel Begeisterung mitbringen!

P.S. Ich verrate nicht, wer 4.2 Millionen pro Jahr verdient, denn sonst bekäme er ja große Konkurrenz.

Unter Druck

Noch etwas nahm ich vom Subiako mit: ein kleines Erlebnis am Rande.

Die Schwestern dort haben wunderschöne und nicht alltägliche Planzen. Als ich einmal an dem Blatt eines Blumenstockes ankam, verstömte dieser einen exotischen, wunderbaren Duft. Da dachte ich: „So jemandem möchte ich gerne begegnen, der, wenn sich jemand an ihm reibt, nur eine Wolke voll Freudlichkeit verbreitet und so möchte ich auch einmal sein!“

Kennst Du so jemanden? Ja? Du Glücklicher, du Glückliche!

Der Lebensfaden

Ich saß am Fenster und häkelte für eine Freundin ein Geschenk. Plötzlich sah ich, dass der Knäuel schon recht klein wurde und bangte, ob ich das Stück noch fertig bekommen könnte. Es war richtig spannend. Dabei hatte ich vorher so großzügig viel Garn mit Probestücken vergeudet. Nun wurde es knapp.

In mein Sinnen dämmerte mir, dass es mir mit der Lebenszeit etwa auch so gehen könnte. Wie wichtig wurde mir jetzt, dass ich meine Lebensberufung auch wirklich erfülle. Nicht nur so herumprobiere.

Der Faden reichte und ich war erleichtert.

Übrigens, meine Freundin hat sich über mein Werk dann sehr gefreut.

So möchte ich, dass es mir mit meinem Leben am Ende auch geht. Dass Gott sich darüber freut.

Danke, für eure rege Beteiligung an der Diskussion über die Frage: „Wie ist Gott?“!
Hier noch ein Vorschlag zu einem Gedankenanstoß: Mali musings über Gut und Böse. (in Englisch) Danke, Mali Musings, für diese guten Gedanken. Sie passen irgendwie zu meinen momentanen Überlegungen. Sozusagen die Quintessenz!

Wie ist Gott?

Am Sonntag hörte ich eine interessante Predigt von Herbert Ruffer: Wie ist das Wesen Gottes?

Das Wesen einer Regierung erkennt man am besten, wenn man anschaut, was ihr wichtigstes Gesetz ist. Betrachtet man das wichtigste Gebot der einzelnen Religionen, so erkannt man auch ihren Gott. Schau doch mal auf seinen Blog und frag ihn genauer. Hier nur noch so viel: In der Bibel sagt Gott im Alten Testament und Jesus zitiert es dann und bestätigt damit seine Übereinstimmung damit, dass das wichtigste Gebot ist, Gott mit ganzem Herzen zu lieben und seinen Mitmenschen wie sich selbst. Der Gott der Bibel ist nach seinem Wesen nach Liebe!

Von dem gleichen Mann noch ein Zitat:

Gott sagt: „Gebt mit eurem Drängen nach Rache und Gericht noch ein wenig Ruhe. Meine Familie ist noch nicht vollständig, es fehlen noch welche. Die bedeuten mir viel. Ich will nicht ohne sie sein.“(Neues Testament, Offenbarung 6, 9-11):
Es gibt also noch etwas zu tun: Die fehlenden (oder verlorenen) Menschen sollen in die Familie Gottes zurückgeliebt werden – durch uns. Dadurch, dass wir zum Ausdruck bringen, wie sehr Gott die Menschen liebt.
Gottes Liebe kann nur verstanden werden, wenn man sie sehen, spüren und erleben kann.

Den zweiten Eindruck vom Wochenende im Subiako darf ich euch auch nicht vorenthalten:  das Seminar für freiwillige Suchtkrankenhelfer vom Blauen Kreuz (Hilfe für Alkoholkranke).

Durch Rollenspiele erfuhren wir hautnah die Problematik von Sucht. Dabei wurden mir zwei Gedanken ganz wichtig: erstens das Eingestehen der eigenen Ohnmacht und zweitens die Suche nach Hilfe. Und es gibt Hilfe!

Ich lernte dort richtige Helden kennen: Männer, die jahrelang unter dem Joch der Sucht gelitten und es dann geschafft hatten, Hilfe zu suchen und nun schon wieder jahrelang trocken waren. Für mich war es ermutigend, sie als gefestigte Persönlichkeiten zu erleben, denen man wieder vertrauen kann.

Der Weg heraus ging allerdings bei manchen bis an den Rand des Grabes. Das hat mich erschüttert. Umso mehr freute ich mich dann, ihre „Rettungsgeschichte“ mitanzuhören.

Bei einem gespielten Gruppenabend erlebte ich, wie wir alle unsere persönlichen Lebenserfahrungen und Kämpfe mit einbrachten. Ich bemerkte, dass ich als „Schokoholiker“ (lies hier nach) nur den Namen des „Suchtmittels“ weglassen musste und schon war ich mitten in der Rolle des neu dazugekommen Gruppenmitgliedes, das seinen „Werdegang“ schilderte. Voll authentisch. Ich musste gar keine Rolle mehr spielen.

Zum Abschluss der Ausbildung muss ich noch eine Arbeit zum Thema „Christ und Alkohol, geht das?“ schreiben. Natürlich freue ich mich über Deine Gedanken. Denn ein bisschen Horizonterweitern ist sicher vorteilhaft. Natürlich zitiere ich dich dann, wenn es Dir Recht ist. Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken.